"Viehisches" Angebot
400 Kleintiermarkt- Besucher verursachen Platzmangel in Börnichen
Von Lothar Müller
Börnichen. Mit Kisten und Käfigen bepackte Menschen
zogen am Sonnabend durch Börnichen. Zu den Glücklichen zählte, wer seinen fahrbaren
Untersatz in der Nähe des Gasthofes abstellen konnte. Im Ort herrschte Parkplatzmangel.
Knapp 400 Besucher waren am Samstag zum nunmehr 5. Vogel- und Kleintiermarkt gekommen.
Einige Besucher sprachen gar von einem "viehischen Andrang" vor und im Saal.
Dazu muss man wissen, dass sich der Markt in reichlich drei Stunden abspielte.
Andreas Glück, Vorsitzender des Vereins Erzgebirgische Ziergeflügel-,
Exoten- und Kanarienzüchter Börnichen und Umgebung e.V., war begeistert. Als der Verein
die Veranstaltung ins Leben rief, war nur eine Hälfte des Saales belegt. "Jetzt
haben wir zu tun, dass wir hier alles unterbringen", meinte der Vereinschef. Der
Kleintiermarkt hat sich inzwischen in ganz Sachsen herumgesprochen, und das Sortiment wird
von Jahr zu Jahr umfangreicher.
Große Hühner, kleine Hühner, Kanarien, Fasane, Sittiche- einige Gäste
schleppten ganze Kaninchenfamilien durch den Saal. Beim Angebot von Reinhard Volkmann
vermuteten einige Gäste gar eine Haushaltsauflösung. Doch davon wollte der Herolder, der
auf keinem Kleintiermarkt fehlt, nichts wissen: "Es passt alles ein bisschen
zusammen." Sprach's und warb lautstark mit seiner Glocke für seine waren, dass den
Kanarien das Singen verging. Gockelhühner, Langohren, eine Lederschürze für den Schmied,
Schnürsenkel, Gummistiefel, Hasenfelle- eben alles Brauchbare für den Tierliebhaber
hatte er mit nach Börnichen gebracht. An Abwechslung mangelte es am Sonnabend ohnehin
nicht. Besonders die Anbieter von Langohren und Federvieh hatten zugelegt.
Zu den jüngsten Besucherinnen zählte Sarah, die ihr lang ersehntes
Meerschweinchen mit nach Hause nehmen durfte. Bedingung: keine Wohnungshaltung. "Der
Opa hat mir extra ein Fach im Kaninchenstall freigehalten", berichtete die
Neunjährige begeistert.
Natürlich wurde auch gefachsimpelt. Vogelzüchter und solche die es
werden wollen, holten sich den einen oder anderen Rat. Der Börnichener Verein nutzte
zudem die Gunst der Stunde für seine Großveranstaltung im November zu werben. Dann
nämlich ist die Gemeinschaft im alten Zschopauer MZ-Werk Gastgeberin der der 14.
Landesschau des Sächsischen Kanarienzüchterverbandes.
Michelle Froß aus Waldkirchen zählte zu den jüngsten Händlern im
Gasthof Börnichen. René Ratunde und Tina Uhlmann standen ihr beim Meerschweinchenverkauf
tatkräftig zur Seite.
(Foto: Hendrik Jattke)
Aus Freie Presse Lokalteil 08.03.04