Ziergeflügelfreunde zeigen Heimisches und Exotisches

2500 Besucher bei großer Vogelschau in Börnichen - Von Orchideen und gefiederten Schönheiten

Von Lothar Müller

Börnichen. Ganz vorsichtig stieg Anna mit ihrem gefiederten Freund ins Auto. Zu Hause wartete auf den Wellensittich ein neues Heim. Und wie der Kleine heißen soll? "Natürlich Felix, so wie unser Erster", sagte die Sechsjährige nach einem Besuch der Vogelbörse im Gasthof Börnichen.
Rund 200 zwitschernde Schönheiten standen dort am Wochenende zur Auswahl. "Damit haben wir eine der größten Vogelbörsen im Erzgebirge überhaupt", schätzte Andreas Glück, Vorsitzender des Vereins Erzgebirgische Ziergeflügel-, Exoten- und Kanarienzüchter Börnichen und Umgebung. Was die Gemeinschaft mit ihrer großen Vogelschau auf die Beine gestellt hatte, konnte sich sehen lassen. "Eine Ausstellung, bei der man gleich mehrere Runden drehen muss, um alles richtig mitzubekommen", meinte Heidi Päßler aus Chemnitz.
Dabei hatte der 37 Mitglieder zählende Verein gewissermaßen den Wald in den Gasthof geholt: Prachtvolle Orchideen, von Familie Röhr aus Börnichen zur Verfügung gestellt, konnten die Besucher neben den gefiederten Schönheiten bewundern. In den Volieren gab sich eine nicht minder bunte Vogelwelt aus aller Herren Länder ein Stelldichein, brillierten Liebesvögel, zwitscherten Finken sowie stolze Papageien wie Rosa- oder Weißhaubenkakadu.
Der Besucherstrom schien indes nicht abzureißen. Die Veranstalter schätzten deren Zahl auf 2500. Die Zuschauer bekamen 300 Vögel in der Bewertung und gut 150 im Schauteil zu sehen. "Die Kapazität des Saales ist restlos ausgereizt", machte Andreas Glück deutlich.
Für die Veranstaltung im nächsten Jahr hat er schon eine neue Idee. Erlebten am Wochenende die Orchideen ihre Premiere, ist 2003 unter anderem eine Spezialschau für Waldvögel geplant. Der Vereinschef glaubt, dass das Interesse an den Ausstellungen und der Vogelzucht steigt. Lust und Liebe gehören bei dem Hobby natürlich dazu. Irgendwann stelle sich dann auch der Erfolg ein, waren sich die Experten einig.
Günter Heidenreich, der schon seit seiner Schulzeit Vögel züchtet, weiß, dass Zuchterfolge nicht von ungefähr kommen. Erfahrung, eine gute Auswahl bei der Paarung und etwas Glück gehörten schon dazu, erklärte der 67-Jährige. Am Wochenende holte der Waldkirchener gleich vier erste Plätze, sprich Vereinsmeister- beziehungsweise Championtitel.

Vereinsschau 2002
Aus Freie Presse 4.11.02 Lokalteil ZP

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