Feuerzeisig stiehlt zur großen Vogelausstellung allen die Schau
Der Züchter Gerd Gläser aus Zschopau erhält in Pockau für seinen Exot den Titel „Bestes Tier“. Bald geht er mit seinem Feuerzeisig zur Europaschau
Von Jan Görner
Pockau- Munter hüpft der Feuerzeisig in seinem
kleinen Käfig umher. Um ihn herumzwitschern, trillern und schreien andere Vögel.
Züchter Gerd Gläser steht davor und freut sich. Sein Mischling ist das beste
Tier der Ausstellung. Seit Gerd Gläser sieben Jahre alt war, züchtet er Ziervögel.
Diesem Hobby ist er nun schon 50 Jahre treu geblieben.
Bis zur politischen Wende widmete sich Gerd Gläser der
Aufzucht von Kanarienvögeln. Danach hielten auch Kapuzenzeisige und eigene
Kreuzungen in seine Volieren Einzug. „An Vögel aus Übersee war in der DDR
nur ganz schwer heranzukommen“, sagt der Zschopauer. Heute sei das überhaupt
kein Problem mehr. Über 100 Einzeltiere hegt und pflegt er in seiner Zucht. Der
Verkauf der Jungtiere erfolgt ab Anfang Dezember und ist nicht so schwierig, so
Gerd Gläser. Auch der prämierte Feuerzeisig ist schon gefragt. „Er geht
jedoch erst noch zur Europaschau nach Leipzig“, erklärt der Züchter. Für
ihn liegt das Besondere seines Hobbys in der Vielfalt und in der Spannung.
„Wenn an Mischlinge einkreuzt, weiß man vorher nie, was herauskommt“, sagt
er.
„Das Interesse war diesmal besonders groß“, so Rüdiger
Partzsch, Vorstandsmitglied des Vereins Erzgebirgischer Ziergeflügel-, Exoten-
und Kanarienzüchter Börnichen und Umgebung. Demnach haben 1200 Besucher am
Wochenende die Vereinsschau in Augenschein genommen.
„Mir gefällt, dass die Volieren so naturnah eingerichtet
sind“, fand Siegfried Gräbner aus Waldkirchen. Gemeinsam mit seiner Frau
Heidrun ist er regelmäßig Gast bei der Vereinsschau der Züchter. Besonders
schön fand der 69-Jährige die begehbare Voliere mit den freifliegenden
Kanarienvögeln und dem Fasanenpaar. Begehrte Beobachtungsobjekte bildeten auch
die größeren Vögel, vor allem bei den Kindern. So fand die elfjährige Sara
Mehner aus Görsdorf: „Die Kakadus sind schon sehr beeindruckend.“
Unweit davon stand Anja Arnold-Buschbeck und streichelte
durch das Gitter die Rotbugaras Harry und Wally. Obwohl sie nicht zum Verein aus
Börnichen gehört, stellt auch sie ihre Vögel gern der Schau zur Verfügung.
„Die Atmosphäre ist für die beiden toll“, sagt Anja Arnold-Buschbeck. Wenn
sie zu Hause die Transportkisten aufstellt, dann kann es passieren, dass Aras
von selbst hineinklettern: “Sie wissen, dass es dann auf die Reise zu anderen
Vögeln geht.“
FP Lokalteil Dienstag, 13.November 2012