Exotenschau: Was singen eigentlich Gesangskanarien?

Die 41. Ausstellung in der Stadthalle Marienberg findet eine große Besucherresonanz. 34 Züchter präsentieren fast 600 Tiere. Dabei geht es ziemlich farbenfroh zu.

Von Thomas Wittig
Marienberg- Nein, er singt nicht mit seinen Gesangskanarien. Und die Vögel müssen sich auch keine CD anhören, bevor sie dem Preisrichter vorgeführt werden. „Die Tiere haben das Singen in den Genen“, sagt Michael Woithe. Er ist der letzte sächsische Züchter der Rasse Harzer Roller. Seit 1986 gilt seine diesen kleinen gelben Vögeln. Bei der Schau am Wochenende in der Stadthalle Marienberg ließen die Harzer Roller des Weißwasseraners im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufhorchen.
Doch was singen diese Tiere eigentlich – das Steigerlied oder doch die Nationalhymne? Mitnichten. „Das Kanarienlied“, so Woithe. Konkret sind es verschiedene Tongebilde, die die Vögel von sich geben. Der Züchter nennt das Touren. Die vier Grundtouren, die die Gesangskanarien bringen müssen und die bewertet werden, heißen Hohlrollen, Knorren, Hohlklingeln und Pfeifen. Sänger sind nur die Hähne, also die männlichen Tiere. Die Gesangszeit beginnt erst im Oktober.
In der freien Natur singen die Vögel etwa zur Balzzeit. „Das Singen beziehungsweise Werben um ein Weibchen klingt im Wald aber laut und schrill. Die Harzer Roller hingegen, die auf Gesang gezüchtet werden, zeichnen sich durch tiefe, rollende Töne aus“, so der Weißwasseraner.
Die Gesangskanarien nahmen bei der Schau in der Marienberger Stadthalle aber nur einen kleinen Bereich ein. Insgesamt wurden fast 600 Tiere von 34 Züchtern gezeigt. 396 Vögel standen zur Bewertung. Die beste Figur dabei machte ein Dornastrild von Züchte Andreas Glück aus Thermalbad Wiesenbad. Der kleine Zweibeiner war das am höchsten bewertetste Tier der schau, die von den Erzgebirgischen Ziergeflügel-, Exoten- und Kanarienzüchter Marienberg veranstaltet wurde.
„Im Raum Marienberg/ Olbernhau sind wir inzwischen der einzige Verein, der sich mit Exoten beschäftigt. Unsere Mitgliederzahl liegt bei 33“, so der 1. Vorsitzende Rüdiger Partzsch. Sieben bis acht Mal im Jahr trifft man sich. Höhepunkt ist alljährlich die Schau in Marienberg, die erzgebirgsweit die größte ihrer Art sei. Dementsprechend lockte sie zahlreiche Besucher an. Zu ihnen gehörte etwa Elke Uhlmann aus Wolkenstein. Sie nutzte die Gelegenheit um ihrer zweijährigen Enkelin die Vielfalt der Vogelwelt zu zeigen |tw

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41. Vereinsschau 2023
Volkmar Bohne und Marit Kolomazik waren von der Ausstellung begeistert. Die Geschwister aus Satzung
hatten früher zuhause auch Kanarienvögel und mögen diese Tiere noch immer.
Foto: Kristian Hahn aus FP Lokalteil ZP, MAB, ANA 30.Oktober 2023

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