Das Vogelfangmuseum am "Panorama Hotel" in Oberwiesenthal

Das Vogelfangmuseum in Oberwiesenthal ist zwei engagierten Erzgebirglern zu verdanken, der eine ist der Vorsitzende des VDW Sachsen, Joachim Georgie, und der andere ist der Hotelier, Harry Meinel. Die Eröffnung des Museums fand am 25.Juni 2006 statt und stellt einen Teil erzgebirgischer Geschichte dar. Hier, wie auch in vielen weiteren Teilen unseres Landes war der Vogelfang Lebensgrundlage, Nahrungserwerb und Zuverdienst zugleich.Die zahlreichen Flurnamen wie Vogelherd, Vogelwiese oder Sprichwörter haben ihren Ursprung im Vogelfang.
Einst war der Vogelfang in der Region überlebenswichtig. Viele der gefangenen Vögel wanderten einfach in den Kochtopf der Fänger oder wurden weiter verkauft. Einige der Vögel behielt man über den Winter als Sänger in der Stube oder benutzte sie als Lockvögel, um weiter Tiere in die Fallen und Netze zu bekommen.
Der Vogelfang zu Käfigzwecken durfte selbst in der DDR noch von wenigen auserwählten betrieben werden, für die Allgemeinheit jedoch war er verboten, was für einige kein Hinderungsgrund war.
Zentraler Punkt in der Ausstellung ist eine Szene, die einen Mann mit Gehilfen beim Vogelfang zeigt. Beide sind gut versteckt und verwenden einen Lockvogel, Leimruten und Schlagbauer. An den Wänden des Museums findet man zahlreiche Farbtafeln mit Vögeln der Region, Texten zur Geschichte, Sprichworterklärungen usw. Zahlreiche Vitrinen mit Nestern, Eiersammlungen und Büchern ergänzen das Ganze.
Höhepunkt ist eine Ecke, die dem Leben und Wirken von Karl Sabel gewidmet ist. Hier findet man die berühmten SABELschen Nistklötze, einen von Sabel selbstgebauten Futterautomaten und zahlreiche weitere Exponate, die der VDW mit Hilfe der Witwe von Karl Sabel ins Erzgebirge holen konnte.
Das Außengelände wird geprägt von einem Feuchtbiotop, welches zahlreiche Vögel zum baden anlockt und einer großen Voliere mit einheimischen Vögeln. Bei schönem Wetter hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Oberwiesenthal und den nahen Keilberg.
Eine weitere Ausstellung mit Büchern, Eiersammlung, zahlreichen Präparaten und dem gesamten ornithologischen Nachlass von Karl Sabel befindet sich im Schloss Schlettau und macht die Region zu einem Muss für den Vogelfreund.

Dieser Artikel erschien auch im "Vogelfreund" 4/08, leider ohne Fotos und ohne Angabe des Hotels.

Der Pavillon Eingangstür Blick in den Innenraum Tafel zur Begrüßung Eiersammlung
Vogelnester Schrifttafeln mit interessanten Informationen In Erinnerung an Karl Sabel
Zahlreiche Präparate ergänzen die Schau Der Vogelsteller mit Lockvogel und Leimruten
Das Außengelände mit Feuchtbiotop und Blick auf Oberwiesenthal und den Keilberg

In der "Gefiederten Welt" 7/07 erschien ebenfalls ein ausführlicher Artikel über diese wunderschöne Ausstellung.

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